60 Jahre Wohnungseigentum – unbekannt und unbeachtet
09.11.2011
Im März 1951 trat in Deutschland das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) in Kraft. wohnen im eigentum nimmt das 60-jährige Bestehen des Gesetzes zum Anlass, in der Broschüre „60 Jahre Wohnungseigentum – unbekannt und unbeachtet“ einen historischen Abriss und Ausblick auf die Entwicklung des Gesetzes und des Wohnungseigentums aus dem Blickwinkel der selbst nutzenden Wohnungseigentümer und kleinen Kapitalanleger zu geben.
Bislang sind Wohnungseigentümer in Deutschland weitgehend unbekannte Wesen; das Wohnungseigentum ist eine „Terra Incognita“. Datenlage und Forschungsstand sind mehr als defizitär. Weil Wohnungseigentümer nur wenig organisiert sind und ihre Interessen oft nicht selbst vertreten, werden sie von Politik und Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Den ehrenamtlich tätigen Verwaltungsbeiräten fehlt der gesetzliche Auftrag, die Eigentümergemeinschaft nach außen vertreten oder zu mindestens darstellen zu können. Die politische Interessenvertretung beanspruchen bislang fast ausschließlich Verwalter, Rechtsanwälte, Bauträger, Wohnungsgesellschaften, Richter und ihre Verbände.
Dieser Meinungsführerschaft und nicht seltenen Bevormundung arbeitet wohnen im eigentum bewusst entgegen. Mit der 56-seitigen Broschüre leitet der Verbraucherschutzverein einen Perspektiv- und Paradigmenwechsel ein. Die Beiträge verschiedener Autoren sollen das Bewusstsein stärken, dass die Wohnungseigentümer „die Eigentümer“ sind und dass sie sich mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen als Anwälte in eigener Sache am besten vertreten.
Gabriele Heinrich gibt einen historischen Rückblick und setzt die Novellierungen des WEGesetzes in Beziehung zur baulich-sozialen Entwicklung des Wohnungseigentums. Ihre Geschichte des Wohnungseigentums wird unterlegt mit sechs Steckbriefen von Wohnungseigentumsanlagen aus den sechs Jahrzehnten. Dr. Matthias Schmieder beschreibt die herausragende wirtschaftliche Bedeutung des Wohnungseigentums, die nicht mit seiner politischen Bedeutung korrespondiert. Mit der oft unrühmlichen Rolle der Mehrheitseigentümer befasst sich Werner Schmidt in zwei Beiträgen. Er beschreibt u.a., wie ein Immobilienfonds eine „normale“ WEG eroberte. Schließlich wirft Ludwig Waldmann einen Blick auf die „Kirschen in Nachbars Garten“, d.h. auf das spanische und französische Wohnungseigentumsgesetz.
Die Broschüre soll zur Diskussion über Reformen rund um das Wohnungseigentum anregen.
Für Nicht-Mitglieder kostet die informative Schrift 7 Euro inklusive Versandkosten (Bestellung gegen Vorkasse). Mitglieder von wohnen im eigentum können die pdf-Version oder die gedruckte Version gegen einen Unkostenbeitrag bestellen. Da in die Broschüre sehr viel ehrenamtliche Arbeit eingeflossen, freut sich der Verein über jede (finanzielle) Anerkennung und bittet um einen freiwilligen Beitrag zur Deckung der Kosten.
Bestellungen: wohnen im eigentum e.V, Thomas-Mann-Straße 5, 53111 Bonn, Tel. 0228/30412677, Fax 0228/7215873,kundencenter@wohnen-im-eigentum.de.