Immer wieder taucht die Behauptung auf, Wohnungseigentümer bekämen keine KfW-Förderung etwa für energetische Sanierung. Das ist nicht mehr ganz richtig. Langsam tut sich hier etwas, nachdem wohnen im eigentum das schon seit Jahren gefordert hat.

Richtig ist, dass Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) oft schwerer an die Fördermittel kommen, und es stimmt, dass bisher relativ wenige KfW-Mittel an Eigentümergemeinschaften gingen. Doch jetzt sind zunehmend Bemühungen zu verzeichnen, den Eigentümern den Zugang zur Förderung zu erleichtern.

Ein kurzer Überblick über die aktuellen Wege für Wohnungseigentümer zu KfW-Mitteln:

  • Zuschüsse erhalten WEGs problemlos. Problem: Das ist wenig attraktiv, denn die energetische Sanierung muss vorfinanziert werden. Außerdem sind die Zuschüsse nicht sehr hoch.
  • Stattdessen kann jeder einzelne Eigentümer für das gemeinsame Projekt der WEG bei seiner Hausbank ein Darlehen beantragen. Das ist bei größeren WEGs schwer zu organisieren. Außerdem sind manche Banken an diesen eher kleinen Einzel-Krediten (in der Regel zwischen 10.000 und 20.000 Euro) nicht interessiert. Dann gilt es weiterzufragen.
  • Hier helfen spezielle Förderprogramme für WEG. Das bietet seit zwei Jahren die Landesbank Schleswig-Holstein mit dem IB WEGfinanz-Programm: Ein Bankberater kommt in die Eigentümerversammlung, berät, prüft die Liquidität der WEG, sammelt die Einzelanträge der Eigentümer zur Bearbeitung ein. Ähnliche Programme haben für Hamburg die Hamburger Wohnungsbaukreditanstalt (WK) und für Berlin die Berliner Investitionsbank (IBB).
  • Seit 2007 ist es rechtlich zulässig, dass die WEG als Verband einen Kredit beantragt. Das bieten inzwischen einige Banken an, aber nicht alle. Ablehnungsgründe: Bearbeitungsaufwand, Bürgschaftsrisiko. Hier ist der Verwalter gefordert, zu recherchieren. wohnen im eigentum empfiehlt diese Variante selten, da die WEG bei Zahlungsausfall einzelner Eigentümer erst einmal gemeinschaftlich haftet. 
    Ab 2012 bietet die L-Bank in Baden-Württemberg Bürgschaften für Eigentümergemeinschaften, die als WEG-Verband einen KfW-Kredit für energetische Sanierung beantragen wollen.
  • Auch die Länder Hessen und Nordrhein-Westfalen diskutieren über bzw. planen  Programme, die Wohnungseigentümern den Zugang zu KfW-Geldern erleichtern sollen. (Stand 19.12.2011)