Wohnen im Eigentum (WiE): Wenn überhaupt Mähroboter, dann nur unter Beachtung einiger Igel- und Insekten-Schutzmaßnahmen
05.07.2022. Mähroboter werden in Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs), aber auch bei Hauseigentümern immer beliebter, nehmen sie doch eine oft ungeliebte Aufgabe ab oder erscheinen kostengünstiger als Gärtner- oder Hausmeisterbetriebe. Was viele aber nicht wissen: Für Igel sind die Geräte eine tödliche Gefahr, besonders, wenn sie nachts zum Einsatz kommen.
Denn im Gegensatz zu anderen Wildtieren flüchten Igel bei Gefahr nicht, sondern rollen sich ein und stellen sich tot. So werden sie von Mährobotern überrollt und häufig schwer verletzt.
So können Igel geschützt werden
Ist bereits ein Mähroboter im Einsatz, sollten Haus- und Wohnungseigentümer darauf achten, dass dieser tagsüber zum Einsatz kommt, da Igel fast ausnahmslos in der Dämmerung und nachts aktiv sind. Wer über einen Kauf nachdenkt, sollte zu einem Mäher mit Fliehkraft-Messern greifen. Diese sind weniger gefährlich für Igel.
Außerdem sollten bei der Gartengestaltung Rückzugsmöglichkeiten für Igel geschaffen werden, damit sie sich nicht auf den freien Rasenflächen aufhalten. Das können künstliche Unterschlüpfe sein, die den Igeln als Niststätten und Plätze für den Winterschlaf dienen können. Solche „Igelhäuser“ kann man selber bauen oder im Fachhandel sowie auch bei manchen regionalen Igelschutzvereinen erwerben.
„Ein erster Schritt zu einem Igel-freundlichen Garten ist es, sich darüber bewusst zu sein, welche Gefahren von technischen Geräten wie Mährobotern für die Tiere ausgehen.“ sagt Felix Brunn, Referent für Medien und digitale Kommunikation, der zu dem Thema recherchiert hat. „Wenn der Garten darüber hinaus noch naturnah gestaltet wird, bietet er nicht nur für Igel einen wichtigen Lebensraum, sondern auch für Vögel und Insekten.“
Was tun, wenn man einen verletzten Igel findet?
Erste Hilfe für Igel: Begegnet man einem hilflosen Igel, dann kann man ihnen Hunde- oder Katzenfutter oder ungewürztes Rührei hinstellen. Man sollte das Tier aber nicht einfangen und ihm auch keine Milch geben! Bei einer offensichtlichen Verletzung des Tieres sollte man einen fachkundigen Tierarzt oder eine Igelstation telefonisch kontaktieren und nachfragen, was konkret zu tun ist.
Professionelle Hilfe, Tipps und Adressen gibt es auf www.pro-igel.de.
Wenn Haus- und Wohnungseigentümer klima- und naturfreundlich gärtnern wollen, dann können sie folgende weitere Tipps beachten:
- Rasen in Wiesenflächen umwandeln.
- Möglichst wenig technisches Gerät zum Einsatz bringen.
- Den Garten vielfältig mit standortgeeigneten Pflanzen gestalten.
- Statt großflächig Flächen mit Unkrautvlies oder Schotter abzudecken, diese lieber schön bepflanzen mit Bäumen oder Stauden.
Nicht nur die Igel werden es ihnen danken.