02.02.2024. WiE-Mitglied Bärbel Schlosser ist seit 2019 Beirätin in ihrer WEG in Heidelberg. Ihr brennt das Thema „Erneuerbare Energien“ unter den Nägeln, aber die Miteigentümer*innen sind momentan nicht zu neuen Investitionen bereit.

„Unsere Wohnungseigentümergemeinschaft besteht aus neun Wohneinheiten. Nur zwei Eigentümer, darunter ich, nutzen ihre Wohnung selbst. Die anderen sieben Wohnungen sind alle vermietet.

Grundsätzlich ist das Interesse der anderen Eigentümer ganz gut und wir haben zum Glück auch keine größeren Probleme oder Konflikte innerhalb unserer WEG, die ja von der Größe her recht überschaubar ist. Die anderen sind dankbar, dass ich das Amt des Verwaltungsbeirats ausübe. Ich mache das seit 2019 und mir macht es meistens auch Spaß. Manchmal würde ich mir zwar wünschen, dass wir zu zweit oder zu dritt im Beirat wären, aber nun gut… Mit unserer Verwaltung arbeiten wir seit 2020 zusammen und sind auch recht zufrieden – abgesehen von manchen Schwachstellen, die aber vor allem durch Personalmangel bedingt sind. Wir hoffen, dass sich das bald wieder verbessert. Die Prüfung der Jahresabrechnung klappt recht gut, auch weil die Verwaltung die Unterlagen sehr gut aufbereitet. Viele der Mieter sprechen mich an, wenn etwas in ihrer Wohnung oder im Gebäude nicht funktioniert oder kaputt ist. Ich gebe das dann an die Verwaltung weiter.

Das Thema Balkonsanierung ist bei uns Dauerthema und beschäftigt uns schon einige Jahre. Wir kommen hier nicht richtig voran, was daran liegt, dass es total schwierig ist, hier in der Region Handwerker zu finden, die freie Kapazitäten haben. Und da wir ja drei Vergleichsangebote brauchen, bevor wir den Auftrag vergeben, stecken wir ein bisschen fest.

Unser Gebäude (Baujahr 1985) ist zum Glück recht gut in Schuss. Im Jahr 2010 haben wir eine umfassende Dachsanierung, inklusive zusätzlicher Isolierung, machen lassen. Eine Außendämmung unserer Fassade macht laut Gutachten keinen Sinn, da die Fassade zu viele Öffnungen hat.

Ansonsten brennt mir das Thema Erneuerbare Energien unter den Nägeln. Wir haben 2022 eine Energieberatung in Anspruch genommen, die gab es über die Stadt Heidelberg kostenlos. Der Energieberater empfahl uns den Einbau einer Wärmepumpe, in Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Unser Dach ist eigentlich hervorragend für die Produktion von Solarstrom geeignet. Doch daraus wird wohl erstmal nichts. 2020 mussten wir nämlich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion unsere alte Gasheizung ersetzen. Diese war zwischen Weihnachten und Neujahr havariert und wir mussten ganz schnell eine neue Heizung einbauen lassen, weshalb es wieder eine Gasheizung wurde. Vor dem Hintergrund sind die anderen insbesondere die vermietenden Eigentümer erstmal zurückhaltend, was neue, nicht unbedingt notwendige Investitionen angeht. Meines Erachtens muss die Politik hier unbedingt etwas bei den Förderprogrammen ändern und auch Bürokratie abbauen, wenn sich insbesondere bei vermieteten Wohnungen, aber auch bei selbstgenutzten Wohnungen, etwas im Bereich Photovoltaik tun soll.“