12.01.2021. In seiner WEG beschränkt sich die Kommunikation unter den Bewohnern nicht nur auf die Eigentümerversammlung, sondern umfasst auch gemeinsame Aktivitäten, wie WiE-Mitglied Franz G. aus Dortmund schildert. Lesen Sie hier seinen Erfahrungsbericht.

„Unsere WEG ist ein Wohnprojekt und umfasst 40 Wohneinheiten. Die Wohnungseigentumsanlage ist ein Neubau und besteht aus fünf Häusern, die Wohnungen sind auf drei Ebenen verteilt. Dazu kommt ein Gemeinschaftshaus mit Gemeinschaftsraum, Waschmaschinensalon, Fahrradraum und Müllraum. Mehr als die Hälfte der Wohnungen ist vermietet. Von den insgesamt 64 Bewohnern sind etwas mehr als ein Drittel Rentner, es gibt auch Familien.

Kommunikation spielt in unserem Wohnprojekt eine große Rolle. Dies macht die von uns erarbeitete Philosophie deutlich: ‚Wohnen in verlässlicher Nachbarschaft für junge und ältere Menschen: zugewandt - verbindlich – tolerant‘. Soweit möglich, hatten wir Eigentümer bereits bei der Gestaltung unserer zukünftigen Wohnung ein Mitspracherecht. Die Philosophie des gemeinschaftlichen Wohnens, die Hausordnung, und vieles mehr haben wir gemeinsam beschlossen.

Die Kommunikation beschränkt sich nicht auf die jährlich stattfindende Eigentümerversammlung, sondern wir Bewohner (Eigentümer und Mieter) tauschen uns regelmäßig aus. Jeden Monat findet ein Treffen statt – derzeit aufgrund der Corona-Pandemie mithilfe der Videotelefonie-Plattform „Zoom“. Hier machen auch ältere Bewohner mit. So sind wir stets alle aktuell auf dem Laufenden, welche Themen gerade anstehen. Unser Beirat arbeitet als Team und bespricht in der Regel wichtige Themen, bevor sie auf die Agenda der Eigentümerversammlung kommen. Aktuelle Informationen findet man stets an unserem‘schwarzen Brett‘. Dabei handelt es sich um einen Schaukasten, den alle Bewohner bestücken dürfen. Er befindet sich an einer zentralen Stelle, sodass auch Nachbarn und Besucher sich informieren können.

Darüber hinaus findet Kommunikation auch jenseits von Besprechungen statt: Wir kümmern uns weitgehend selbst um die Pflege des Gemeinschaftseigentums und organisieren Gemeinschaftsaufgaben (z.B. Gartenpflege) in Teams, die diese dann erledigen.

Auch eine Reihe von gemeinschaftlichen Aktivitäten sind Bestandteil unseres Wohnprojekts und stärken das Wir-Gefühl; allerdings können diese aufgrund der Corona-Pandemie natürlich nicht stattfinden. Normalerweise organisieren wir einmal monatlich sonntags ein gemeinsames Frühstück und im Gemeinschaftsraum werden Filmabende angeboten. Der Gemeinschaftsraum liegt im Zentrum unserer Wohnanlage in der ersten Etage. Er bietet Sitzmöglichkeiten für 40 Personen; außerdem einen Fernseher, eine Küchenzeile, einen Vorratsraum und eine behindertengerechten Toilette.

Zweimal im Jahr gibt es einen Putztag. Darüber hinaus veranstalten wir jedes Jahr ein Sommerfest und schmücken in der Vorweihnachtszeit gemeinsam einen einen WEG-Tannenbaum. All diese Aktivitäten stärken das Wir-Gefühl in unserer WEG.

Ich freue mich sehr darüber, dass wir Bewohner insgesamt ein gutes Verhältnis untereinander haben. Ein solches kommt meist nicht einfach so zustande, sondern es muss regelmäßig gepflegt werden. Der direkte, persönliche Austausch ist, denke ich, auch bei all den Möglichkeiten der digitalen Kommunikation durch nichts zu ersetzen.“

Hinweis von WiE: Lesen Sie in dem Zusammenhang gerne unser neues Infoblatt für Mitglieder "Ins Gespräch kommen, im Gespräch bleiben - Digitale Werkzeuge für die Kommunikation in WEGs" (erst einloggen, dann hier klicken).