11.12.2023. Eine vorweihnachtliche Geschichte von einer WEG, die einen streunenden Kater aufgenommen hat, erreichte uns in der letzten Woche. Wie es ist, sich gemeinschaftlich um das Tier zu kümmern, berichtet uns WiE-Mitglied Daniela A.
"Zuerst dachten mein Mann und ich, dass der Kater nur vorübergehend bleiben würde. Doch er blieb und besuchte über die Balkone und Terrassen auch die anderen Bewohner unserer Wohnungseigentümergemeinschaft. Niemand meldete sich, um ihn abzuholen. Die Tage vergingen und der Kater, den wir liebevoll Friedrich nannten, wurde zum Gesprächsthema im Treppenhaus und zu einem Mittelpunkt der WEG. Jeder entwickelte eine besondere Beziehung zu ihm. Einige Bewohner fütterten ihn regelmäßig, andere spielten mit ihm oder ließen sogar die Balkontür offen, damit er nachts in ihre Wohnungen schlüpfen konnte, wenn es draußen besonders kalt war. Friedrich schien zu spüren, dass er von allen gemocht wurde, blieb und ließ sich gerne umsorgen.
Daraufhin haben wir in der vorletzten Eigentümerversammlung unserer WEG mit 12 Wohnungen beschlossen, uns gemeinsam um Friedrich zu kümmern und erklärten ihn zur WEG-Katze. Wir richteten sogar ein Katzen-Konto für ihn ein, auf das jeder einen Obulus einzahlt für das Katzenfutter, die Katzenstreu und mögliche Tierarztbesuche. Eine Wohnungseigentümerin kontrolliert das Konto. Diejenigen, die ihn am meisten füttern, erhalten einen Zuschuss aus dem Konto. Mehrere Bewohner haben Katzenkörbe und Kratzbäume auf ihren Balkonen aufgestellt, damit er bei schlechtem Wetter einen geschützten Platz hat. Im letzten Jahr haben wir den Beschluss gefasst, eine Katzenklappe in die Kelleraußentür einzubauen. Jetzt kann er selbstständig ins Haus kommen, im Keller nächtigen oder uns über das Treppenhaus seine Besuche abstatten.
Friedrich wurde schnell zum Maskottchen unserer WEG, auch bei den Mietern. Er brachte Freude in die Wohnanlage und hat dazu beigetragen, dass wir viel mehr miteinander reden und uns (etwas) mehr als Hausgemeinschaft fühlen. Friedrich ist das verbindende Element zwischen uns. An manchen Tagen kann man ihn dabei beobachten, wie er von Tür zu Tür geht und miaut, um irgendwo eingelassen zu werden. Er hat die freie Auswahl.
Seine Ankunft hat also nicht nur einer streunenden Katze eine dauerhafte Heimstatt gebracht, sondern auch eine Gruppe von Menschen ins Gespräch gebracht und mehr zusammengeführt."
Sie haben ähnliche Erfahrungen gesammelt oder haben vielleicht auch ein WEG-Tier? Lassen Sie es uns wissen und schreiben Sie uns an aktuell@wohnen-im-eigentum.de.