Wissenswertes zum Einbau einer bodengleichen Dusche

Beratung zum Thema bodengleiche Dusche
© Zukunft Altbau

27.01.2021. Im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung altern, das wünschen sich die meisten Menschen. Häufig ist dafür ein altersgerechter Umbau nötig. Was Sie speziell bei der Modernisierung des Badezimmers beachten sollten und welche Herausforderungen es beim Einbau einer bodengleichen Dusche gibt, lesen Sie im Folgenden.

Wie wird ein Badezimmer altersgerecht?

Badezimmer sind häufig relativ klein und stellen ältere Menschen oder Menschen, die bewegungseingeschränkt sind, vor Probleme. Die Möglichkeiten, ein Bad barrierefrei oder barrierearm umzubauen bzw. anzupassen, sind vielfältig und werden auch von der KfW in dem Programm 159 gefördert und teilweise von der Pflegekasse bezuschusst. Dabei geht es nicht nur darum, die Sanitärobjekte, also Waschbecken, Dusche, Wanne und WC, anzupassen bzw. auszutauschen. Es sind auch die Bewegungsflächen zu vergrößern, damit man sich zum Beispiel mit einer Gehhilfe oder mit einem Rollstuhl selbstständig im Bad bewegen kann. Soll das Bad wirklich barrierefrei nutzbar sein, müssen natürlich auch die Zimmertür verbreitert und vorhandene Schwellen beseitigt werden. Sie sollten auch Sicherheitssysteme, zum Beispiel mit Stütz- oder Haltegriffen, einbauen bzw. die nötigen Voraussetzungen hierfür schaffen.

Der Einbau einer bodengleichen (ebenerdigen) Dusche scheint mit Blick auf die Barrierefreiheit sehr attraktiv, ist jedoch nicht einfach zu realisieren. Woran liegt das?

Dreh- und Angelpunkt ist die Aufbauhöhe des Bodens. Reicht die diese nicht aus, lässt sich das Projekt ‘bodengleiche Dusche‘ nicht umsetzen. Denn je flacher die Duschwanne ist, desto tiefer greift die Aussparung für die Verlegung des Abwasseranschlusses und Geruchverschlusses in den vorhandenen Fußbodenaufbau ein. Aus diesem Grund gestaltet sich der nachträgliche Einbau einer bodengleichen Dusche im Altbau, zumal im Mehrfamilienhaus, entsprechend schwierig: Die Anschlüsse müssen nämlich jederzeit ‘überspülsicher‘ sein, das heißt, der Anschluss an die Fallleitung muss immer niedriger liegen als der Abfluss der Dusche. Dieses nötige Gefälle muss also geschaffen werden können.

Allerdings kommen immer mehr Lösungen auf den Markt – sehr niedrige Kompaktelemente oder Vorwandinstallationen – bei denen ein Eingriff in den Bodenaufbau unter bestimmten Umständen vermieden werden kann. Alternativ zur gefliesten bodengleichen Dusche ist z.B. auch der Einbau einer flachen Duschwanne aus Stahlemaille oder Acryl möglich, diese ist dann allerdings nicht völlig barrierefrei, man spricht dann von barrierearm.

Wann ist der Einbau einer bodengleichen Dusche besonders zu empfehlen?

In Einfamilienhäusern, bei denen sich das Badezimmer im Erdgeschoss befindet, kann sich der nachträgliche Einbau einer bodengleichen Dusche in der Regel einfacher darstellen, da die Anschlussleitungen im Keller unter dem Bad verlegt werden können. Wer einen Neubau plant, sollte in die Zukunft denken und den Bauträger oder Architekten ansprechen, damit er die barrierearme oder -freie Planung eines Bades berücksichtigen kann.

Was sollten Wohnungs- und Hauseigentümer:innen im Vorfeld beachten?

Da es sich um ein komplexes Vorhaben handelt, sollten sich Eigentümer:innen von mindestens zwei Sanitärfachbetrieben beraten lassen. Diese können die baulichen Gegebenheiten vor Ort einschätzen und prüfen, ob und wie ein Einbau möglich ist und wie hoch der Aufwand und die Kosten hierfür ausfallen werden. Auch die Vor-Ort-Bauberatung von WiE, die Mitglieder in Anspruch nehmen können, kann im Vorfeld sehr hilfreich sein. Bei der Durchführung der Maßnahme sollte man darauf achten, dass insbesondere bei der Abdichtung und beim Schallschutz sauber gearbeitet wird.

Hinweise und Tipps:

  • Wer seine Badewanne im Alter weiterhin nutzen möchte, kann diese mit einem Liftsystem ausstatten oder eine Tür in die Wand der Wanne einbauen lassen.
  • Bestimmte Hilfsmittel, zum Beispiel eine Toilettenerhöhung oder ein Haltegriff in der Dusche, kann der Arzt verordnen, die Kosten werden dann in der Regel von der Krankenkasse erstattet. Informieren Sie sich vorher bei Ihrer Krankenkasse.
  • Informationen zum altersgerechten Umbau Ihrer Immobilie finden Sie unter anderem hier.
  • Informationen über die Fördermöglichkeiten der KfW und Ihrer Pflegekasse