Hausgeld ist höher als Mietnebenkosten / Nebenkosten nicht schön rechnen / Checklisten von wohnen im eigentum informiert Käufer von Eigentumswohnungen

26.11.2009 | Günstige Preise, niedrige Zinsen, Steuervorteile und attraktive Zulagen – die Gelegenheit, eine Eigentumswohnung zu erwerben, scheint derzeit günstiger denn je. Jedoch wird zu wenig beachtet, dass das Hausgeld höher ist als die Mietnebenkosten, warnt der Verbraucherschutzverein wohnen im eigentum. Sind die Finanzierungskosten knapp kalkuliert, können diese Kosten das Budget sprengen.

Die Preise für Eigentumswohnungen sind gleich bleibend günstig, die Zinsen niedrig: Glaubt man den Werbeaussagen vieler Banken, Finanzberater und Immobilienmakler, kann jetzt (fast) jeder den Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen. Mit Slogans wie „Kaufen ist günstiger als Mieten“ und dem Argument der Altersvorsorge werden Käufer gelockt. Dass die Nebenkosten für Eigentumswohnungen, das so genannte Hausgeld, deutlich höher sind als die Nebenkosten für Mieter, wird oft verschwiegen.

„Zu den ‚umlagefähigen Betriebskosten’ kommen Kosten für die Verwaltung, mögliche Nebenkosten für die Verwaltung (außerordentliche Verwalterleistungen, Aufwandsentschädigungen für die Beiräte, Haftpflichtversicherung für die Beiräte, Anwalts- und Gerichtskosten etc.), die Instandhaltungsrücklage u.a.“, erklärt Gabriele Heinrich. Die Geschäftsführerin des Verbraucherschutzvereins wohnen im eigentum warnt davor, diese Kosten „schön zu rechnen“.

"Überprüfen Sie die zu erwartenden Kosten genau! Lassen Sie sich vor dem Kauf einer älteren Eigentumswohnung die Jahresabrechnungen mehrerer Jahre, Wirtschaftspläne und auch die Beschlusssammlung der Eigentümerversammlung zeigen“, rät Gabriele Heinrich. „Auf diese Weise erfahren Sie beispielsweise auch, ob Modernisierungen oder bauliche Veränderungen beschlossen wurden, die Sieeventuellmit bezahlen müssen. Stehen solche Sonderumlagen an, sollten sie schon bei der Wohnungsfinanzierung zusätzlich berücksichtigt werden.“

Um weiteren möglichen Instandsetzungsbedarf und die dann fälligen Sanierungskosten bei älteren Eigentumswohnungen abschätzen zu können, sollten Kaufinteressenten nicht nur die Wohnung, sondern auch das Gemeinschaftseigentum genau unter die Lupe nehmen. Sinnvoll ist es, sich dabei von einem Bauberater – z.B. vermittelt durch wohnen im eigentum - begleiten zu lassen. Im nächsten Schritt ist zu prüfen, ob die Instandhaltungsrücklage – das Sparbuch der Gemeinschaft – ausreichend hoch angespart ist, um solche zu erwartende Reparaturen oder Sanierungen bezahlen zu können.

Die Teilungserklärung bzw. die Gemeinschaftsordnung sollten sich Kaufwillige ebenfalls genau ansehen. In ihr ist festgelegt, wie alle für die Gemeinschaft anfallenden Kosten umgelegt werden – ob nach Miteigentumsanteilen, nach Verbrauch oder nach Wohnungen.

Checklisten mit nützlichen Informationen zum Kauf von neuen undgebrauchten Eigentumswohnungen können kostenlos heruntergeladen werden.