Gespräche selbst protokollieren / Unabhängige Beratung zahlt sich aus / Kaufmännisches Bestätigungsschreiben nutzen

05.03.2010 | Seit dem 1. Januar dieses Jahres müssen Banken und Kreditinstitute Beratungsgespräche über Wertpapiere protokollieren und den Kunden das Protokoll nach dem Gespräch aushändigen. Für Gespräche über die Finanzierung von Immobilien gelten diese Vorschriften nicht, obwohl der Bau eines Hauses oder der Kauf einer Wohnung für viele Menschen die größte Investition ihres Lebens ist. 

Darauf, dass die mündlichen Vereinbarungen eingehalten werden, sollten sich die Kunden nicht verlassen. „Notieren Sie vorab, welche Fragen Sie dem Berater stellen wollen und machen Sie sich während des Gesprächs Notizen“, rät Asta Hübner, Finanzierungsberaterin beim Verbraucherschutzverein wohnen im eigentum e.V. Nach dem Gespräch sollte man die Notizen vom Berater gegenzeichnen lassen. „Sie können die Inhalte des Gesprächs auch in einem so genannten kaufmännischen Bestätigungsschreiben zusammenfassen und es dem Berater zur Unterschrift vorlegen.“ Die Kunden sollten außerdem auf einem vollständigen Finanzierungsplan bestehen. So können sie die Finanzierung in aller Ruhe – eventuell mit Hilfe eines unabhängigen Experten – überprüfen.

Skepsis ist nach Auffassung der Finanzierungsberaterin immer angebracht, wenn Mitarbeiter eines Kreditinstituts den Abschluss eines neuen Bausparvertrags oder einer Lebensversicherung vorschlagen. „Ein Hypothekendarlehen ist gerade in der jetzigen Situation sicher die beste Wahl“, erklärt Asta Hübner. Vorhandene Bausparverträge und Eigenkapital müssen dagegen in das Finanzierungskonzept einbezogen werden. Etwa 20 Prozent Eigenkapital sind wünschenswert „Je höher das Eigenkapital, desto günstiger das Rating und die Kreditbedingungen“, weiß Asta Hübner. 

In jedem Fall sollten Bau- oder Kaufwillige Angebote verschiedener Banken einholen – und dabei klare Vorgaben zu Darlehenshöhe, Laufzeit, Dauer der Zinsbindung, Sondertilgungsmöglichkeiten und geplanter Tilgungsrate machen. Nur wenn diese Angaben übereinstimmen, lassen sich die Angebote vergleichen. Legt der Kunde mehrere Angebote vor, ist die Hausbank oft bereit, ihr Angebot nachzubessern.

Für einzelne Fragen können Mitglieder von wohnen im eigentum die kostenlose telefonische Finanzierungsberatung nutzen. Außerdem überprüfen Expertinnen und Experten des Verbraucherschutzvereis vorgelegte Finanzierungskonzepte gegen eine geringe Gebühr. Die Kosten für die unabhängige Beratung zahlen sich schnell aus.

Nützliche Informationen und Checklisten gibt’s unter www.wohnen-im-eigentum.de

Pressekontakt:
Eva Walitzek-Schmidtko
Pressereferentin

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