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19.05.2011

Seit die Bundesländer die Höhe der Grunderwerbssteuer selbst festlegen dürfen, haben acht Bundesländer die Steuer erhöht – zuletzt Niedersachsen, Bremen, Brandenburg und das Saarland zu Beginn des Jahres. Schleswig-Holstein zieht Anfang 2012 nach. In Nordrhein-Westfalen müssen Baukunden ab 1. Oktober 2011 tiefer in die Tasche greifen. Die Finanzämter verlangen dann 5 Prozent des Kaufpreises für Häuser, Wohnungen oder Grundstücke. Bisher sind es nur 3,5 Prozent.

Wer ein Haus kauft oder vom Bauträger bauen lässt, zahlt in NRW bei einem Preis von 350.000 Euro in Zukunft 5.000 Euro mehr Grunderwerbssteuer 
Trotz der Mehrkosten sollten sich Baukunden nicht dazu überreden lassen, vor der Steuererhöhung schnell noch eine Immobilie zu kaufen, warnt Gabriele Heinrich, Geschäftsführerin des Verbraucherschutzvereins wohnen im eigentum. „Viele Makler raten zum Kauf – schließlich ist ihre Provision doch in der Regel an den Kaufpreis gekoppelt. Aber die Kunden müssen vorschnelle Entscheidungen oft teuer bezahlen“, weiß die Verbraucherschützerin. Stehen die Käufer unter Zeitdruck, werden beispielsweise Mängel oder ungünstige Vertragsbedingungen oft nicht erkannt. Auch die Kosten für die Sanierung oder den Umbau sind oft größer, als es auf den ersten Blick schien. 
Außerdem steigen erfahrungsgemäß die Hauspreise, wenn die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen kurzfristig steigt – die Preiserhöhungen sind mitunter größer als die Steuerersparnis. „Gehen Sie den Kauf in Ruhe an, vergleichen Sie die Angebote und die Verträge genau. Und suchen Sie nach anderen Möglichkeiten, die Mehrkosten zu kompensieren“, empfiehlt Gabriele Heinrich. 
So können beispielsweise mobile Komponenten wie Einbauschränke, -küchen oder der Inhalt des Öltanks aus dem Kaufpreis heraus gerechnet werden.
Einsparpotenzial bieten auch die Maklerprovisionen. Die Höhe der Provision ist Verhandlungssache, auch wenn Makler die geforderte Courtage gerne als ortsübliche Vorgabe darstellen. Ist die Phase der „Panikkäufe“ nach der Erhöhung der Grunderwerbssteuer vorbei,  beruhigt sich der Markt  wieder. „Dann sind vermutlich viele Makler bereit, ihre Provision zu reduzieren“, meint Gabriele Heinrich. 
Wichtige Tipps enthält die Broschüre „Maklerleistungen für Wohnimmobilien - Provisionen und Konditionen erfolgreich verhandeln“. Das Heft kann gegen eine Versandkostenpauschale von 3,50 Euro in der Geschäftsstelle des Verbraucherschutzvereins, Thomas Mann-Str. 5, 53111 Bonn, kundencenter@wohnen-im-eigentum.de, Tel. 0228 30412677 bestellt werden.