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Verbraucherverein wohnen im eigentum e. V. begrüßt die WEG-Beratungsziele als ersten Schritt / Weiterentwicklung erforderlich

 

Der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) benennt erstmals Wohnungseigentümer als besondere Zielgruppe der staatlich geförderten Energieberatung. Das zeigt: Bei der Bundesregierung setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Klimaschutzziele ohne die Wohnungseigentümer nicht erreicht werden können. Doch „der Erfolg des Aktionsplans wird entscheidend von der praktischen Umsetzung abhängen“, sagt Gabriele Heinrich, Geschäftsführerin von wohnen im eigentum.

Im Rahmen des NAPE soll erstmals eine spezielle Energieberatung für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) gefördert werden. Die Beratung soll umfassender und weitergehender ausgestaltet werden. Um Eigentümergemeinschaften zu aktivieren, ist geplant, die Energieberatung speziell für WEGs weiterzuentwickeln. Das ist neu, aber notwendig. Denn die Klimaschutzziele sind nicht zu erreichen, wenn WEGs nicht mitspielen. Jede fünfte Wohnung in Deutschland ist eine Eigentumswohnung. Fast die Hälfte der rund 1,8 Millionen Wohngebäude im Besitz von Eigentümergemeinschaften wurden vor 1970 gebaut, weitere 27 Prozent vor 1990. „Nur wenige davon sind energetisch saniert“, weiß Gabriele Heinrich.

Doch ihre Einbeziehung wird nur gelingen, wenn auf ihre spezielle Situation eingegangen wird, die Eigentümer überzeugt und ihnen Lösungen für ihre spezifischen Probleme geboten werden. Denn sie entscheiden über die Sanierung. Heinrich: „Darauf weist wohnen im eigentum seit Jahren hin, langsam offenbar mit Erfolg.“

Die WEGs müssen sich einer Reihe von Herausforderungen stellen, die eine spezielle und oft langfristige Sanierungsstrategie erfordern. Zum Beispiel:

  • Die Instandhaltungs-Rücklage reicht nur selten für größere Sanierungen, die deswegen erforderlichen Sonderumlagen, oft Tausende von Euro, können viele Eigentümer überfordern, im schlimmsten Fall zur Aufgabe der Wohnung zwingen.
  • Gerade älteren Eigentümern sind große finanzielle Opfer kaum zu vermitteln.
  • Finanzielle Situation, Altersstruktur und Interessen der Eigentümer sind höchst unterschiedlich,
  • gleichzeitig sind die Diskussions-, Entscheidungs- und Beschlussphasen in WEGs lang, komplex und anfällig für rechtliche Fehler, die die Umsetzung des Projekts gefährden können.
  • Die Finanzierung ist komplexer im Vergleich zu einer Kreditaufnahme durch einen einzelnen Immobilieneigentümer.
  • Verbreitet ist bei vielen Wohnungseigentümern Skepsis gegenüber der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen.

Die in NAPE genannten Maßnahmen können nur ein erster Schritt sein. Angesichts der zum Teil sehr großen Herausforderungen sind weitere maßgeschneiderte Beratungsangebote erforderlich wie z.B. eine rechtliche Energieberatung, ggf. auch Unterstützungsangebote beim Entscheidungsprozess durch einen unabhängigen Moderator. Ebenso können Informationen über gelungene Modellvorhaben und Best-Practice-Beispiele dazu beitragen, die Bedenken vieler Wohnungseigentümer zu überwinden.

„Der Erfolg von NAPE bei den Wohnungseigentümern wird davon abhängen, ob und dass die konkrete Umsetzung des Aktionsplans Antworten auf diese und viele andere Fragen der Eigentümer bietet“, betont Gabriele Heinrich. „Die energetische Modernisierung des Gebäudebestands kann nur gelingen, wenn sie von allen Beteiligten als Chance gesehen wird, den Wohnkomfort erhöht und zur Werterhaltung und Wertsteigerung der Wohnungseigentumsanlagen beiträgt.“ Dies wird nur möglich sein durch gezielte, auf die spezifischen Bedürfnisse abgestellte Beratungsangebote.

Mit einer bedarfsgerechten, auf die Probleme der Wohnungseigentümer maßgeschneiderten Beratung können Vorbehalte gegenüber der Gebäudesanierung abgebaut werden. Freiwilligkeit und Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen sind dabei zu gewährleisten und die Sanierung muss gestützt auf dem Konsens der WEG erfolgen. So sieht es wohnen im eigentum und so steht es im Grundsatz auch im NAPE-Bericht.

wohnen im eigentum bietet an, seine umfassenden praktischen Erfahrungen zu den WEG-Problemen aus Beratungen zu Rechts- und Baufragen, aus Vortragsveranstaltungen und Treffen von Eigentümern und Beiräten sowie aus Publikationen in die Weiterentwicklung und Konkretisierung von NAPE einzubringen.

 

Weitere Informationen:

Gabriele Heinrich
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