Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum startet bundesweite Umfrage unter den ureigentlich Betroffenen

19.3.2019. Die Reform des Wohnungseigentumsgesetzes und damit eines des wichtigsten wohnungspolitischen Gesetzgebungsvorhaben in dieser Legislaturperiode ist in Arbeit. Dieses Gesetz betrifft fast 25% aller Wohnungen in Deutschland, wurde über Jahrzehnte vernachlässigt und genügt den Anforderungen an ein modernes und bezahlbares Wohnen in Eigentumswohnungen nicht mehr. Um den Eigentümern von rund 10 Mio. Wohnungen bundesweit eine Stimme in der Diskussion um die Neuregelung zu geben, hat der Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum (WiE) eine bundesweite Umfrage gestartet und ruft alle Wohnungseigentümer zur Teilnahme auf. Die Umfrage ist zu finden über die Website des Verbands unter wohnen-im-eigentum.de.

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WiE fragt: Wie bekommen wir den Tanker „WEG“ wieder flott?

Auf Basis der aktuellen Rechtslage gibt es zu viele Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs), die manövrier-unfähigen Tankern gleichen. Ihnen droht der Untergang im Bermudadreieck zwischen veraltetem WEGesetz, zu vielen unqualifizierten Verwaltungen und überforderten Wohnungseigentümern, die als Verbraucher aber auf gut geordnete Rechtsverhältnisse vertrauen (müssen). Da die Rahmenbedingungen nicht stimmen, kommt es zu Vermögens- und Wertverlusten, zu nerven- und geldzehrenden Streitereien und zu Sanierungsstaus in den Wohnungseigentumsanlagen. Betroffen sind die Eigentümer und natürlich auch ihre vielen Mieter. 

Eines der wichtigsten Gesetzgebungsvorhaben für Wohnungen steht jetzt an

In einer Zeit, in der bezahlbares Wohnen und Klimaschutz auf der politischen Agenda nach vorn gerückt sind, wird das Problem nun endlich angefasst, wie es der Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum (WiE) schon seit Jahren fordert. Das veraltete Wohnungseigentumsgesetz (WEGesetz) muss umfassend modernisiert werden, damit Wohnungseigentümer zeitgemäß und verantwortungsbewusst prüfen, entscheiden und handeln können.

Aktuell diskutiert eine Bund-Länder-AG unter Federführung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) und des Bayerischen Justizministeriums über die Reform des WEGesetzes, die noch in dieser Legislaturperiode kommen soll. Wirtschafts- und Berufsverbände und auch Wohnen im Eigentum als Verbraucherschutzverband der Wohnungseigentümer haben Stellungnahmen eingereicht. Doch dabei darf es nicht bleiben.

WiE: Die betroffenen Wohnungseigentümer/innen selbst müssen eine gewichtige Stimme im Reformprozess haben

In einer bundesweiten Umfrage fragt WiE nach der Meinung der Wohnungseigentümer zu wichtigen, ausgewählten Forderungen. Das WEGesetz ist vorrangig „ihr“ Gesetz, denn es stellt den Wohnungseigentümern den Rechtsrahmen für ihr Eigentum und ist Rüst- und Werkzeug für die Organisation der Verwaltung des Gemeinschaftseigentums. Also darf die Fachdiskussion nicht allein den Juristen, Verwaltern, Maklern und Politikern überlassen bleiben. „Wir befragen die Wohnungseigentümer als Experten in eigener Sache“, so Gabriele Heinrich, Vorstand von WiE. WiE als Interessenvertreter der Wohnungseigentümer wird die Auswertung der Umfrage in den Reformprozess einbringen. Je mehr Wohnungseigentümer sich beteiligen, umso mehr Gewicht werden ihre Positionen haben. „Deshalb appellieren wir an alle Wohnungseigentümer, mitzumachen und die Umfrage weiterzuverbreiten.“  

Wer sich beteiligen will, findet die Umfrage auf der Website des Verbands unter www.wohnen-im-eigentum.de/politik/wohnungseigentumsgesetz/umfrage-zur-re.... Alle Schritte und Forderungen zur Reform sind zudem im Portal Wohnungseigentumsgesetz.org gebündelt, das in die WiE-Website eingebunden ist.