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02.03.2018. Kleine Ursachen haben oft große Wirkungen. Das gilt auch für Schäden am Haus. Deshalb sollten Hauseigentümer nach dem Winter prüfen, ob Regen, Schnee, Frost und Wind Spuren an Dach, Fassade und Balkonen hinterlassen haben. Werden Schäden rechtzeitig entdeckt, lassen sie sich oft problemlos, mitunter sogar in Eigenleistung beseitigen. 

 

Zeigen sich bei der Inspektion der Fassade Risse, Abplatzungen oder hohle Stellen hinterm Putz, müssen Hausbesitzer aktiv werden. „Durch diese Stellen kann Wasser ins Mauerwerk oder – bei Wärmedämmverbundsystemen – in die Dämmung eindringen. Dadurch entsteht eine Wärmebrücke, die im schlimmsten Fall zu Schimmelbildung auf der Innenseite der Außenwand führt. Außerdem ist in diesem Fall mit Energieverlusten und in der Folge mit erhöhten Heizkosten zu rechnen“, erklärt Dipl.-Ing. Birgit Thielmann. Der Sockelbereich ist, so die Bauberaterin bei Wohnen im Eigentum, besonders witterungsanfällig. Ist die Außenwand beschädigt, können Schnee oder Schlagregen sie durchfeuchten. Größere Schäden sind die Folge.

 

Haarrisse und kleine Abplatzungen im Putz können Hauseigentümer selbst reparieren; größere Instandsetzungen sollten sie Fachleuten überlassen. In jedem Fall muss die feuchte Stelle vollständig austrocknen, bevor neuer Putz aufgetragen wird. Putz und Anstrich sollten wasserabweisend und gleichzeitig diffusionsoffen sein. 

 

Bei größeren Schäden sollte über eine Sanierung der Fassade nachgedacht werden. Sind mehr als 10 Prozent der gesamten Hausfassade sanierungsbedürftig, haben Hausbesitzer ohnehin keine Wahl: Sie müssen die Fassade nach den Vorgaben der Energieeinsparverordnung dämmen. Für diese Einzelmaßnahme können sie Zuschüsse oder Darlehen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bekommen.

 

Auch Fenster und Türen sollten Hauseigentümer genau unter die Lupe nehmen. Gelangt durch Risse im Lack Wasser ins Holz, kann es sich verziehen oder gar faulen. Bei Fenstern müssen außerdem die Silikondichtungen überprüft und gegebenenfalls ausgebessert oder erneuert werden. Bei Außentüren sind die Anschlagschienen am Fußboden ein Schwachpunkt, weil dort leicht Wasser – und Kälte – eindringt. Auch hier führt die verminderte Luftdichtigkeit langfristig zu erhöhten Heizkosten.

 

Auf Balkonen verursacht Frost oft kleine Risse. Durch diese Haarrisse kann stetig Tau- oder Regenwasser in die Konstruktion sickern und zu größeren Abplatzungen führen. Im schlimmsten Fall kann es sogar Schäden an der Bewehrung geben. Die statische Sicherheit ist dann nicht mehr gewährleistet. Besonders anfällig für diese Schäden sind Balkone mit in Mörtel verlegten Fliesen.

 

Ein Blick aufs Dach zeigt, ob alle Ziegel nach Herbst- und Winterstürmen und der Schneeschmelze noch an ihrem Platz sind. Feine Risse, durch die Wasser eindringen und bei Frost im nächsten Herbst oder Winter die Ziegel sprengen kann, lassen sich allerdings bei der Sichtkontrolle von außen aus der Distanz oft nur schwer erkennen. Bei einer nicht gedämmten Dachkonstruktion deckt der Blick von innen Schwachstellen auf. Bei gedämmten Dächern vergehen mitunter Wochen oder Monate, ehe sich eindringendes Wasser durch feuchte Stellen an Wänden oder Decken bemerkbar macht. Wenn Wasser in die Dachkonstruktion eingedrungen ist, besteht akuter Handlungsbedarf. Die Reparatur und Sanierung sollte nur durch eine Fachfirma erfolgen.

 

Die Reinigung von Dachrinnen und Fallrohren können Hausbesitzer dagegen selbst übernehmen. Damit das Regenwasser nicht überläuft und den Putz durchfeuchtet oder beschädigt oder es sogar zu Feuchteschäden an der Holzkonstruktion des Dachstuhls kommt sollten die Reste des Herbstlaubs spätestens zu Beginn des Frühjahrs beseitigt werden.