So finden Sie den richtigen Energieberater
Schon für 5 Euro gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale Tipps, wie sich hohe Heiz- oder Stromkosten drücken lassen. Die vom Bund geförderte „Vor-Ort-Beratung“ kostet dagegen mehrere hundert Euro.
"Meine Heizlosten sind zu hoch" - das ist der klassische Satz, mit dem Verbraucher in die Beratung der Verbraucherzentrale kommen. Der Berater nimmt sich dann die Heiz- oder Stromabrechnung vor und sucht nach Energielöchern. Fast immer wird er fündig. Beispielsweise wenn der Warmwasserverbrauch für die Personanzahl zu hoch ist, fragt er nach den Gewohnheiten und gibt Tipps, wie sich der Verbrauch drosseln lässt: Wenn etwa in der Küche eine Einhebelmischbatterie nicht mehr immer in der Mitte steht, sondern rechts auf ‚kalt‘, dann springt nicht mehr bei jedem Wasserzapfen der Warmwasserzähler an
Auch den Stromverbrauch kann der Berater helfen zu bremsen. So verleihen die Verbraucherzentralen kostenlos ein spezielles Messgerät. Damit kann jeder bei sich zu Hause beobachten, was beispielsweise der Betrieb seines altes Kühlschrankes oder seines neuen Flachbildschirm-Fernsehers kostet.
Aber es sind keineswegs nur alltägliche Tipps zum Warmwasser- oder Stromverbrauch, die Mieter, Bauwillige und Sanierer in den bundesweit insgesamt über 400 Beratungsstellen der Verbraucherzentralen hören können. Gerade wenn Eigenheimbesitzer in die Sprechstunde kommen, geht es häufig um komplexe technische Fragen.
Zum Beispiel den Wärmeschutz: Welche Dämmstoffe sind empfehlenswert, wie dick muss die Dämmung sein, wie lässt sich Schimmel vermeiden? Oder das richtige Heizsystem. Statt der klassischen Ölheizung preisen Haushersteller und Installateure immer häufiger Solaranlagen, Wärmepumpen und Pelletkessel an. Doch bei der Frage, welcher Energieträger die beste Wahl ist und ob sich die teure Anschaffung überhaupt lohnt, ist Otto-Normal- Hausbesitzer meist überfordert.
Die Enrgieberater der Verbraucherzentralen raten zwar nicht zu einem bestimmen System oder Hersteller – sie zeigen aber die Vor- und Nachteile und sagen, welche Konsequenzen die Entscheidung hat. Falls gewollt, hilft der Energieberater sogar bei der Auswahl der Angebote.
Dank eines Zuschusses des Bundeswirtschaftsministeriums kostet die halbe bis dreiviertel Info-Stunde gerade einmal 5 Euro, kommt der Berater ins Haus, kostet dieses so genannte Fallmanagement 45 Euro.
Die vom Bafa geförderte "Vor-Ort-Beratung" ist ausführlicher , aber auch teurer
Scheinbar ein Schnäppchen gegenüber der „Vor-Ort-Beratung“, die vom Bundesamt für Außenwirtschaft (Bafa) gefördert wird. Zwar wurde jüngst der Zuschuss von 175 Euro auf 300 Euro erhöht, samt Stromspartipps gibt es sogar 350 Euro. Doch da die Beratung für ein Ein- oder Zweifamilienhaus rund 700 Euro kostet, muss der Hausbesitzer trotz Zuschuss mehrere hundert Euro selber zahlen.
Dafür ist allerdings die Beratung auch wesentlich umfangreicher. So erstellt der Bafa-Berater einen ausführlichen Bericht. Darin nennt er mehrere Varianten für die Modernsierung und rechnet aus, wann sich welche Maßnahme amortisiert hat. Dabei berücksichtigt er auch mögliche Fördermittel.
Damit lohnt sich der teurere Bafa-Berater vor allem für Sanierer, die ihr Haus umfassend modernisieren und mehrere größere Arbeiten gleichzeitig anpacken wollen. Wer nicht auf Fördermittel setzt und beispielsweise nur eine neue Heizung braucht oder sich noch unschlüssig ist, informiert sich günstiger in der Verbraucherzentrale.
Terminvereinbarung
Einen Termin für die Energieberatung der Verbraucherzentralen können Sie unter der bundesweiten Telefonnummer 09001-363 74 43 vereinbaren. Eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie unterwww.verbraucherzentrale-energieberatung.de.
Den Zuschuss zur Vor-Ort-Beratung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt der Energieberater. Antragsberechtigte Berater finden Sie unter www.bafa.de. Geld gibt es nur für Beratungen in Häusern, die vor 1994 genehmigt worden sind.
Tipp: Die Bafa-Liste nennt nur Name und Adresse des Beraters, nicht aber dessen Beruf oder mögliche Spezialgebiete. Fragen Sie deshalb möglichst nach den Referenzen des Beraters, bevor Sie einen Termin vereinbaren.
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