28.5.2018 Wohnungs- und Hauseigentümer lieben die warme Jahreszeit. Vor allem dann, wenn sie über den Winter hinweg an horrenden Heizkosten verzweifelt sind. Vielleicht betrifft es Sie auch: Dann ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um eine neue Anlage zu planen. Denn eine effiziente Heizung bringt nicht nur ein behagliches Gefühl in Ihre vier Wände, sondern schont langfristig auch Ihren Geldbeutel und die Umwelt. 

Braucht Ihre Heizung ein Update oder nicht? Die Verbraucherzentrale Niedersachsen rät: Schauen Sie sich die Temperaturen im Heizraum an. Ist es dort sehr warm, könnte es an einer fehlenden Dämmung oder zu viel Wärmeentwicklung liegen. Auch überheizte oder zu kühle Räume im Wohnbereich zeigen an, dass Ihre Heizung nicht optimal arbeitet. Rechtlich liegt der Richtwert für Wohnräume bei 20 Grad, für Bäder bei 22 Grad. Flur und Schlafzimmer sind mit 18 Grad ausreichend beheizt. 

Gibt Ihre Heizung Strömungsgeräusche von sich? Verliert sie Wasser? Oder hat der Schornsteinfeger den Heizkessel mit dem Effizienzlabel Klasse C gekennzeichnet? In allen Fällen können Sie davon ausgehen, dass Sie es mit einer veralteten Anlage zu tun haben und durch eine Erneuerung jede Menge Energie und entsprechend auch Kosten sparen können. Da das Einsparpotential von verschiedenen Faktoren abhängt, sollten Sie bzw. Ihre WEG einen Energieberater hinzuziehen, der mit Ihnen einen individuellen Plan für den Austausch Ihrer Heizungsanlage erarbeitet.

 

So wird eine Heizung optimiert

Die fünf wichtigsten Maßnahmen sind laut der Verbraucherzentrale Niedersachsen:

Der effiziente Heizkessel: Ein veralteter Kessel verursacht unnötige Kosten. Wer ihn durch ein neues Modell ersetzt, kann seinen Brennstoffverbrauch im Schnitt um 15 Prozent reduzieren.

Dieses Einsparpotential lässt sich mit weiteren Maßnahmen noch einmal um 15 Prozent steigern:

Der hydraulische Abgleich: Vielleicht kennen Sie es – Heizkörper, die sich näher am Heizungskeller befinden, werden gut warm, in den höheren Stockwerken kommt jedoch nicht mehr viel an. Mit dem hydraulischen Abgleich sorgt der Heizungsfachmann für einen gleichmäßigen Durchfluss des warmen Wassers durch alle Heizkörper.

Eine effiziente Umwälzpumpe: Diese Pumpe befördert das warme Wasser durch den Heizkreislauf und sorgt dafür, dass das abgekühlte Wasser wieder zurückfließt. Alte Umwälzpumpen, die nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten, sind daher echte Energiefresser. Mit einer neuen Pumpe lässt sich der Stromverbrauch um bis zu 80 Prozent reduzieren.

Individuelle Einstellung der Heizkörper: Jeder hat seine eigene Wohlfühltemperatur. Deshalb macht es Sinn, die Heizung in allen Räumen auf die persönlichen Bedürfnisse der Bewohner einzustellen. So lässt sich gegenüber der Werkseinstellung deutlich Öl und Gas einsparen.

Die richtige Dämmung: Bei alten Anlagen verflüchtigt sich die Wärme durch ungedämmte Rohre, bevor sie überhaupt am Ziel ankommt. Dabei werden bis zu 50 Prozent des eingesetzten Brennstoffs an der falschen Stelle verbraucht. Mit einer Dämmung des Rohrsystems und der Armaturen lässt sich sehr viel Energie einsparen. Beim Einbau neuer Heizungsanlagen schreibt die Energieeinsparverordnung EnEV die Dämmung des Heizungs- und Warmwassersystems vor. Eine Nachrüstung ist möglich.

 

Der Umwelt zu Liebe

Sie wollen nicht mehr nur auf fossile Brennstoffe angewiesen sein? Dann sollten sich auf dem riesigen Markt der alternativen Heizungsmöglichkeiten umschauen. So lassen sich Gas- und Ölheizungen zum Beispiel mit einer Solarkollektorenanlage verbinden. Neben Brennwertheizungen kommen heute auch Pellet- und Biomasseheizungen, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke oder Fernwärme-Heizung zum Einsatz.

Die Optimierung oder Erneuerung einer Heizungsanlage ist zunächst recht kostenintensiv und die Kosten amortisieren sich erst nach einer Weile. Langfristig lohnt es sich aber, in eine effiziente Heiztechnik zu investieren. Um Eigentümer in ihrem Vorhaben zu bestärken, fördern die KfW Bankengruppe (Link: https://www.kfw.de/kfw.de.html) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) (http://www.bafa.de/DE/Home/home_node.html) Eigentümer mit günstigen Darlehen und einmaligen projektbezogenen Zuschüssen. 

 

Energieberatung nutzen

Die Verbraucherzentralen beraten übrigens zum Thema, teils sogar kostenfrei. Das kann für Sie stets eine erste Anlaufstelle sein. Mehr dazu lesen Sie hier: https://www.wohnen-im-eigentum.de/modernisierung/energiesparberatung.html

 

Wohnungseigentümer: Die Gemeinschaft entscheidet

Das wissen Sie natürlich: Ihre Heizanlage zählt zum Gemeinschaftseigentum, über das die WEG entscheidet. Einen umfassenden Überblick über das Thema Modernisierung der WEG mit Empfehlungen zum rechtssicheren und organisatorischen Vorgehen liefert Ihnen der kostenfreie PDF-Ratgeber „Der Modernisierungs-Knigge für Wohnungseigentümer“.