10.05.2021. Für den Austausch mit anderen Wohnungseigentümer*innen der WEG werden E-Mails  am häufigsten genutzt. Dies ist eines der Ergebnisse unserer Umfrage zu digitaler Kommunikation. Knapp drei Viertel der Teilnehmer*innen zeigt sich auch offen gegenüber dem Einsatz einer speziellen App für die WEG-Kommunikation.

Damit sich die Kommunikation in WEGs schneller, zielgerichteter und transparenter gestalten kann, gibt es spezielle Apps für WEGs. Mit diesen ist es unter anderem möglich, zuvor gespeicherte Dokumente, wie zum Beispiel den Verwaltervertrag oder das Protokoll der letzten Eigentümerversammlung, jederzeit einzusehen (vorausgesetzt, sie wurden zuvor eingepflegt). Näheres zu den Apps lesen Sie hier und im Infoblatt „Ins Gespräch kommen, im Gespräch bleiben“ für Mitglieder; erst einloggen, dann hier klicken).

Im Rahmen der Umfrage haben uns zahlreiche Rückmeldungen erreicht, von denen wir einige in diesem Text aufnehmen. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir nicht alle Erfahrungen veröffentlichen können. Herzlichen Dank an dieser Stelle für Ihre Teilnahme! Lesen Sie im Folgenden die Umfrage-Ergebnisse im Einzelnen, ergänzt um ausgewählte Erfahrungen und Meinungen.

Insgesamt 279 Wohnungseigentümer*innen haben an der WiE-Umfrage teilgenommen. 68 Prozent der Teilnehmer*innen sind älter als 60 Jahre.

 

Wie viele Wohneinheiten umfasst Ihre WEG?

74 Stimmen: Weniger als 10

66 Stimmen: 11 bis 25

108 Stimmen: 26 bis 100

29 Stimmen: Mehr als 100

Bei der Hälfte der Teilnehmer*innen besteht die WEG aus maximal 25 Wohneinheiten. Knapp 40 Prozent stammen aus einer WEG, die 26 bis 100 Wohneinheiten umfasst.

 

Welche Austauschmöglichkeiten außer persönlichem Gespräch und Telefon nutzen Sie grundsätzlich gern? (Mehrfachnennungen möglich)

252 Stimmen: E-Mail

92 Stimmen: Messenger-Dienste (z.B. Whatsapp, Signal, Threema)

54 Stimmen: SMS

39 Stimmen: Videogespräche

28 Stimmen: Online-Foren (z.B. das WiE-Forum auf der Website)

9 Stimmen: Facebook

25 Stimmen: Nichts davon - ich nutze das alles nicht.

Die E-Mail ist bei den Befragten – abgesehen vom persönlichen Gespräch und Telefon – mit Abstand die beliebteste Kommunikationsform, gefolgt von Messenger-Diensten und SMS.

 

Wie kommunizieren Sie bereits mit anderen Wohnungseigentümer*innen in Ihrer WEG? (Mehrfachnennungen möglich)

231 Stimmen: E-Mail

56 Stimmen: Messenger-Dienste (z.B. WhatsApp, Signal, Threema)

32 Stimmen: SMS

7 Stimmen: WEG-App

7 Stimmen: Videogespräche

4 Stimmen: Forum auf eigener WEG-Website

46 Stimmen: Nichts davon - wir nutzen das alles nicht.

Auch bei der Kommunikation mit Miteigentümer*innen wird die E-Mail am stärksten genutzt. Auch Messenger-Dienste und SMS kommen zum Einsatz (allerdings mit großem Abstand). Andere digitale Kommunikationstools (WEG-Apps, Videogespräch, Online-Forum) hingegen werden von den Befragten kaum genutzt.

 

Wie viele Miteigentümer*innen beteiligen sich an digitaler WEG-Kommunikation (außer E-Mail und SMS)?

97 Stimmen: Keiner – wir nutzen höchstens E-Mail und SMS

82 Stimmen: Nur wenige

51 Stimmen: Keiner – wir tauschen uns gar nicht digital aus

23 Stimmen: Fast alle

23 Stimmen: Rund die Hälfte

Es zeigt sich, dass die digitale Kommunikation innerhalb der WEGs der Befragten auf wenige Eigentümer*innen beschränkt ist. Knapp ein Drittel der Teilnehmer*innen gibt an, dass nur wenige Miteigentümer*innen sich an der digitalen WEG-Kommunikation beteiligen.

In knapp 17 Prozent der WEGs der Befragten beteiligen sich hingegen „rund die Hälfte oder „fast alle“ Miteigentümer*innen an der digitalen Kommunikation.

 

Wer hat eine digitale WEG-Kommunikation (über E-Mail und SMS hinaus) angeregt?

56 Stimmen: Sie

31 Stimmen: Verwaltungsbeirat

24 Stimmen: Andere Eigentümer*in

24 Stimmen: Verwalter*in

134 Stimmen: Niemand, wir tauschen uns so nicht aus.

Die Initiative zur digitalen Kommunikation in WEGs erfolgt zum Großteil (59 Prozent) auf Initiative der Eigentümer*innen, gefolgt vom Verwaltungsbeirat (23 Prozent) und der Verwalter*in (18 Prozent).

 

Würden Sie befürworten, dass Ihre WEG über eine eigene App kommuniziert?

81 Stimmen: Ja, aber das wird sich in meiner WEG kaum durchsetzen lassen.

54 Stimmen: Ja, wenn die Verwaltung mitmacht und die App unterstützt.

27 Stimmen: Vielleicht, aber ich engagiere mich dafür nicht.

14 Stimmen: Vielleicht, darunter kann ich mir nicht viel vorstellen.

47 Stimmen: Nein, das brauchen wir nicht.

20 Stimmen Nein, unsere Verwaltung organisiert die WEG-Digitalisierung selbst und anders.

Knapp drei Viertel der Teilnehmer*innen zeigen sich offen für den Einsatz einer App für die WEG-Kommunikation, etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent) lehnt dies ab. Die Ergebnisse zeigen, dass es rund einem Fünftel der Befragten wichtig ist, dass „die Verwaltung mitmacht und die App unterstützt“.

 

Ausgewählte Rückmeldungen

Viele Eigentümer*innen nutzen bisher für die Kommunikation vor allem E-Mails. Wenn ein weiterer „Kanal“ – eine spezielle WEG-App – eingeführt werden sollte, müsse deren Bedienung einfach sein, schreiben einige Teilnehmer*innen, außerdem müsse dabei die Datensicherheit und -schutz gewährleistet sein.

Petra S.: „Wir haben mit E-Mails gestartet. Dennoch – wir sind ja eine kleine WEG und alle Miteigentümer*innen leben im Haus – wird Vieles informell mündlich kommuniziert. Das hat meines Erachtens den Nachteil, dass nicht alle an allen Entscheidungen beteiligt sind. Mir wäre hier eine Verbindlichkeit bei Entscheidungen wichtig.“

„Im Zeitalter der Pandemie wäre sie (Ergänzung von WiE: die digitale Kommunikation) wichtiger als jemals zuvor“, schreibt Wolfgang K.

„In unserer WEG findet Kommunikation fast nur in Gruppen statt, die sich ohnehin kennen und verstehen, und innerhalb des Beirates, dem ich angehöre. Die Möglichkeit digitaler Kommunikation würde voraussichtlich die Interaktion der Bewohner deutlich beleben und die Verbreitung von allgemeinen Informationen verbessern. Insgesamt extrem wünschenswert!“, so Arno S.

„Es ist sehr schwierig in unserer WEG. Wir haben etwa 50 Prozent Selbstnutzer und 50 Prozent Vermieter, zum Teil mit Mehrfacheigentum. Die Interessen sind hier sehr unterschiedlich. Dann gibt es noch TG-Eigentümer die nicht einem Wohneigentum zugeordnet werden können. (…) Meiner Ansicht nach ist einfach nicht jede Gemeinschaft dafür geeignet, oder sie werden nicht jeden erreichen. Dann entstehen sehr wahrscheinlich Parallelgruppen. Grundsätzlich bin ich dafür, aber mit Vorbehalten. Es müsste einfach durchgeführt werden“, schreibt Haiko W.

Dass kaum oder kein Interesse der Miteigentümer*innen an einem Austausch bzw. einer Kommunikation innerhalb der WEG besteht, bemängeln einige Wohnungseigentümer*innen im Rahmen der Umfrage. „Leider besteht unsere WEG (27 Wohneinheiten mit 25 Eigentümern) zu 75 Prozent aus Kapitalanlegern, die keinerlei Interesse an einem Kontakt der Eigentümer untereinander bzw. den selbstbewohnenden Eigentümern haben. Auch zwischen den selbstbewohnenden Eigentümern gibt es keinen Kontakt. Da ich mein Eigentum selbst bewohne, ist das traurig. Ich habe schon verschiedentlich Eigentümer per E-Mail angeschrieben, doch es kam nie eine Rückmeldung“, so etwa die Erfahrung von Marianne R.

Ein anderer Wohnungseigentümer schreibt: „Sie fragen zwar nach digitaler Kommunikation, das Problem ist aber die Kommunikation an sich. Wenn es überhaupt kein Interesse an Kommunikation und Gedankenaustausch gibt, wenn Teilnahmslosigkeit und Ignoranz das dominierende ‚Sozial‘verhalten ist, dann gibt es auch nichts zu digitalisieren. Die Unfähigkeit zur Kommunikation wird durch Digitalisierung nicht beseitigt.“

Die Ansicht, dass ältere Eigentümer*innen Vorbehalte gegenüber einer WEG-App haben könnten bzw. diese nicht nutzen könnten oder wollten, wird im Rahmen der Umfrage geäußert – allerdings zeigen die Ergebnisse, dass knapp drei Viertel der Teilnehmer*innen (die vorwiegend älter als 60 Jahre alt sind) sich aufgeschlossen gegenüber einer WEG-App zeigen (siehe oben).

Ute G. schreibt: „Derzeit noch eher ein ‚nice to have‘, zumal ein größerer Teil der Eigentümer schon älter und mit modernen Kommunikationsmitteln nicht so vertraut ist. Für mich wäre es gut, da die Eigentumswohnung ca. 800 km entfernt ist.“

„Die Gemeinschaft ist " ins Alter" gekommen und ist an den digitalen Möglichkeiten nicht interessiert oder nicht in der Lage zu nutzen. Die "Jüngeren " interessieren sich nicht für die Belange in der Gemeinschaft“, so die Erfahrung von Jonas P.

Welche digitalen Kommunikationsmöglichkeiten WEGs haben und Informationen zu speziellen Apps für WEGs können Sie in unserem Infoblatt „Ins Gespräch kommen, im Gespräch bleiben - Digitale Werkzeuge für die Kommunikation in WEGs“ für Mitglieder nachlesen (erst einloggen, dann hier klicken).