In der Corona-Krise erlebt der Garten einen neuen Boom. In Zeiten des "Lockdown" haben nicht nur Familien das Stück Natur neu entdeckt. Wohnen im Eigentum wollte im Rahmen einer Kurz-Umfrage von Ihnen wissen, was Ihnen Ihr Garten bedeutet. Vielen Dank an die Teilnehmer! Ihre Antworten sind hier wiedergegeben, die Gartenbilder finden Sie auf dieser Seite.

Visitenkarte einer Wohnanlage

Für Wohnungseigentümer Erich K. aus Bolanden bedeutet der Gemeinschaftsgarten seiner WEG unter anderem „ein großes Stück Wohn- und Lebensqualität“ und eine Erweiterung des Wohnraums. Gleichzeitig stelle dieser auch „einen sehr wichtigen Teil der Gesamtimmobilie“ dar, der zu Werterhalt und Wertsteigerung beitrage. Insbesondere den Vorgarten sieht er als „Visitenkarte einer Wohnanlage“. Auch als Ort der Begegnung mit Miteigentümern schätzt er den Garten.

Erholung und Entspannung

Nicht nur in Corona-Zeiten ist der Erholungsfaktor für viele Wohnungseigentümer zentral. So schreibt beispielsweise Liljana B. aus Stuttgart, ihr Gemeinschaftsgarten bedeute für sie „Entspannung und Beruhigung für Geist und Seele“. Auch die Möglichkeit, mit den Kindern zu gärtnern, ist für sie wichtig. Die körperliche Aktivität an der frischen Luft im Rahmen der Gartenarbeit wird bei der Umfrage immer wieder als Pluspunkt genannt. Wohnungseigentümer Ernst D. aus Hilzingen etwa spricht vom „besten Fitnessprogramm“.

Ökologisch wertvolles Umfeld

Ludwig T. aus Wedel berichtet, der Garten bedeute für ihn die „Möglichkeit, ein lebendigeres Umfeld im Stadtraum zu schaffen und zu erhalten“. Der ökologische Aspekt spielt für ihn eine große Rolle. So habe seine WEG es inzwischen nach heftigem 08/15-Herunterschneiden von Büschen wieder geschafft, die meisten Vogelarten wieder zurückzugewinnen, nachdem die Busch- und Bodenbrüter bis vor Kurzem vertrieben worden waren – durch das Pflanzen von mehr standortgerechten, blühenden und fruchtenden Blumen, Stauden und Büschen. Vor seinem Küchenfenster, seitlich vom EG-Balkon, sei ein „Dornröschenschloss“ entstanden (siehe Foto), das auch ein Beitrag zum Einbruchschutz darstelle, wie er schreibt. Ebenfalls ein Rosenliebhaber ist Hauseigentümer Dieter S. aus Nordholz, der 165 Rosen im eigenen Garten hegt und pflegt.

Ohne Pflege geht nichts

Ein Garten möchte natürlich regelmäßig gepflegt werden – das erfordert Arbeit und Zeit. In der WiE-Umfrage gaben fast alle Wohnungseigentümer an, regelmäßig den Gemeinschaftsgarten zu pflegen bzw. ihre Gartenfläche, wenn sie ein Sondernutzungsrecht daran haben. Als größte Herausforderung nannten die meisten Wohnungseigentümer den Schnitt und die Pflege von Hecken, Bäumen und Sträuchern. Schwierig wird auch die Rasenpflege „bei andauernder Trockenheit der letzten Jahre“, wie Peter R. aus Dieburg schreibt.

Das größte Problem von Grünflächen in Wohnanlagen sieht Erich K. in der „unqualifizierten Arbeit von Hausmeisterdiensten, die fernab jeglicher Fachkunde agieren und für solchen Pfusch von Eigentümergemeinschaften landauf landab noch bezahlt werden“. In seinen Augen findet eine „unglaubliche Wertvernichtung“ statt. Er halte es mit Hermann Hesse, der einst schrieb: „Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Garten, wo ich samt meiner Frau fast jede freie Minute arbeite. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber mitten in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.“

Fotos

Im Rahmen der Umfrage haben Sie uns auch Fotos von Ihrem Garten geschickt – vielen Dank dafür!

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