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„Second-Hand“-Haus: nicht ohne Experten kaufen

 

Sie haben schon einige Jahre auf dem Buckel, manche Macken – aber oft auch besonderen Charme. Ein gebrauchtes Haus kann eine gute Alternative zum Hausbau oder zum Hauskauf vom Bauträger sein.

 

Gewichtige Argumente für das gebrauchte Haus

Für eine Second-Hand-Immobilie sprechen manche gute Gründe. Der Preis ist oft niedriger; Nebenkosten wie Anlieger- und Erschließungskosten müssen nicht eingeplant werden. Wer ein gebrauchtes Haus kauft, spart Bauzeit – und die damit oft verbundene Doppelbelastung durch Finanzierungskosten und Miete – und Baustress. Viele Altbauten liegen zentraler als Neubaugrundstücke, oft in einer „gewachsenen“ Umgebung. Die Grundstücke sind häufig größer, die Gärten bereits angelegt. Bei den Besichtigungen können Interessenten leicht feststellen, ob das Haus den eigenen Vorstellungen entspricht – oder mit vertretbarem Aufwand umgestaltet werden kann.

 

Wer ein gebrauchtes Haus kauft, muss in der Regel Sanierungen und Renovierungen einplanen. Die sind oft umfangreicher und teurer als erwartet. Das bestätigt eine aktuelle Umfrage von ImmobilienScout24 und Interhyp: Gut die Hälfte der befragten Kaufinteressenten rechnete mit höchstens 30.000 Euro Sanierungskosten. Die durchschnittliche Höhe für Umbau- und Modernisierungsdarlehen lag 2014 jedoch bei rund 95.000 Euro.

 

Mehrmals besichtigen – mit Checklisten von wohnen im eigentum e.V.

Laien können den Zustand einer Immobilie in der Regel nicht richtig einschätzen. So mancher Mangel versteckt sich hinter Möbeln, Tapeten oder unterm Putz. Ein einziger Besichtigungstermin reicht ohnehin nicht, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Termine an verschiedenen Wochentagen und Tageszeiten sind sinnvoll, um beispielsweise die Belastung durch Verkehrslärm richtig einzuschätzen.

 

Bei der ersten Besichtigung kann man sich einen ersten Eindruck von der Immobilie verschaffen. Dabei sollte man sich alle Räume und Bereiche zeigen lassen – und systematisch vorgehen, um Mängel und Schwachstellen zu erkennen. Aufschluss über den Energiebedarf und über notwendige energetische Sanierungen gibt der Energieausweis, den Hauseigentümer beim Verkauf des Hauses vorlegen müssen. Meist ist der Sanierungsbedarf hoch. Denn in puncto Energiebedarf sind gebrauchte Häuser nur selten auf dem aktuellen Stand.

 

Berater hinzuziehen

Bei der zweiten oder dritten Besichtigung sollten sich Interessenten  von einem Ingenieur oder Architekten begleiten lassen, der/die Erfahrung mit Altbausanierung hat. Die Fachleute wissen, mit welchen typische Baustoff- und Konstruktionsproblemen bei Häusern aus verschiedenen Bauzeiten zu rechnen ist. Sie können gezielt nach Schwachstellen suchen und Bausubstanz, Mängel und Sanierungskosten besser einschätzen als Laien. wohnen im eigentum vermittelt BauberaterInnen, also erfahrene Architekten und Bau-Ingenieure, die Kaufinteressentinnen bei den Vor-Ort-Terminen begleiten.

 

Kaufverträge prüfen lassen – Rechts- und Bauberatung nutzen

Auch beim Vertragsabschluss sollten sich Hauskäufer beraten lassen. Private Hauskaufverträge enthalten oft einen Haftungsausschluss. Die Käufer haben dann in der Regel keinen Anspruch auf Gewährleistung bei Mängeln. Die Verkäufer haften bei Standardkaufverträgen in der Regel nur, wenn sie den Käufer arglistig getäuscht haben. Doch arglistige Täuschung lässt sich im Nachhinein kaum nachweisen. Günstiger ist es, wenn sich der Verkäufer vertraglich verpflichtet, den Käufer zumindest über erhebliche (versteckte) Mängel zu informieren. Hauskäufer sollten die Verträge rechtzeitig vor Vertragsabschluss von Rechtsanwälten prüfen lassen, wohnen im eigentum bietet diesen Service kostengünstig für Mitglieder an.

 

Checklisten und Fragekataloge finden Mitglieder im geschützten Bereich dieser Webite (bitte einloggen) unter Mitgliederbereich -> Haus.

Für Einzelfragen können Mitglieder auch die kostenlose telefonische Rechts- und Bauberatung nutzen.

 

(Stand 19.12.2014)