So müssen Einbrecher*innen draußen bleiben

 

Nach Angaben der polizeilichen Kriminalitätsstatistik gab es im zuletzt ausgewerteten Jahr 2020 bundesweit 75.023 Wohnungseinbruchdiebstähle (einschließlich Versuche des Einbruchsdiebstahls) (Vorjahr 2019: 87.145).

Hinzu kommen 96.188 Fälle von Diebstahl aus Keller- und Dachbodenräumen sowie Waschküchen, die 2020 erfasst wurden - ein deutliches Plus von 11 Prozent gegenüber 2019 (86.604 Fälle). Beliebte Beute sind beispielsweise hochwertige Elektroräder.

In fast der Hälfte aller Fälle (46,7 Prozent) blieb es beim Versuch. Der Anteil der Fälle, in denen der Einbruch nicht vollendet wurde, steigt seit 15 Jahren immer weiter an. Im Jahr 2001 lag er bei 33,9 Prozent. Dass die Täter*innen es immer öfter nicht schaffen, in die Wohnung einzusteigen, könnte durchaus auf verbesserten Sicherungsmaßnahmen beruhen, vermutet die Polizei.

Die vollendeten Fälle von Wohnungseinbruchdiebstahl verursachten im Jahr 2020 einen Schaden von rund 216 Millionen Euro. Für die materiellen Schäden kommt oft die Hausratversicherung auf; als schlimmer empfinden viele Opfer den Einbruch in ihre Privatsphäre und die damit verbundene Verunsicherung.

Eingebrochen wurde weiterhin meist über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- bzw. Fenstertüren. Viele Haus- und Wohnungseigentümer*innen machen es den Einbrecher*innen leicht. Wohnungstüren, die nur zugezogen werden, oder gekippte Fenster oder Balkontüren im Erdgeschoss lassen sich nicht selten ohne oder mit einfachem Werkzeug öffnen. Die Arbeitsweise der Täter*innen ist oft die gleiche: In den meisten Fällen hebeln sie Fenster und Türen auf der Öffnungsseite auf.

Sicher ist sicher – das können Sie für den Einbruchschutz tun

Durch zusätzliche Schlösser oder Sicherungen wie Pilzkopfverriegelungen, Querriegelschlösser und Mehrpunktverriegelungen kann Einbrechern nach Meinung von Experten im wahrsten Sinn des Wortes ein Riegel vorgeschoben werden. Viele mechanische Sicherungen lassen sich ohne großen Aufwand nachrüsten. Der Aufwand lohnt. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es zwar nicht. Profis können fast jedes Sicherungssystem überwinden. Doch die meisten Einbrecher*innen geben auf, wenn sie  nicht in kürzester Zeit ins Haus oder in die Wohnung gelangen – und suchen sich leichtere Ziele. Aufmerksame Nachbar*innen sind ein guter Schutz. Und auch gute Beleuchtung und Bewegungsmelder schrecken Einbrecher*innen ab. Mechanische Sicherungen stehlen der Täter*in Zeit: Sie verhindern, dass sie schnell ins Haus oder in die Wohnung kommt. Einbruchmeldeanlagen schlagen Alarm, wenn jemand versucht, ins Haus einzudringen oder – bei Innenraumüberwachung – wenn er drinnen ist. Der mechanische Einbruchschutz sollte an erster Stelle stehen; ideal ist eine Kombination von mechanischer und elektronischer Sicherung.

Achtung, Wohnungseigentümer*innen: Sie müssen in der Regel ihre Miteigentümer*innen fragen, bevor sie in puncto Sicherheit aktiv werden. Denn Wohnungseingangstüren und Fenster sind Gemeinschaftseigentum. Sie haben zwar seit dem 01.12.2020 einen Rechtsanspruch auf Maßnahmen des Einbruchschutzes. Das heißt aber nur: Anspruch auf einen Beschluss und nur wenn die Maßnahme angemessen ist. Über die technischen Einzelheiten und die optische Gestaltung entscheidet die WEG. Darüber hinaus tragen Sie die Kosten der Maßnahme.

WiE-Service für Sie:

  • Hier finden Sie Beratungsstellen der Polizei in Ihrer Nähe.
  • Infos rund um den Einbruchschutz, auch zu staatlichen Fördermöglichkeiten, finden Sie bei der Kampagne "K-EINBRUCH".
  • Hier können Sie eine Broschüre der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes und der Wirtschaft herunterladen.

 

(Stand: Oktober 2021)