Das WiE-Beiräte-Stimmungsbild: Raus mit der Sprache!

 

Im Juni-eRundbrief hatte WiE Beiräte gebeten, drei Fragen zu ihrem Amt zu beantworten. Mehr als 30 Empfänger des Rundbriefs haben sich die Zeit dafür genommen. Vielen Dank dafür! Hier lesen Sie, welche Antworten am häufigsten genannt wurden (Mehrfachnennungen sind berücksichtigt).

 


 

Verantwortungsgefühl ist häufigster Grund für das Ehrenamt

 

Frage 1: Viel Arbeit, oft Ärger, kein Lohn: Aus welchen Gründen haben Sie die Aufgabe übernommen?

 

Am häufigsten antworteten die Teilnehmer der Umfrage, dass sie die Aufgabe aus Verantwortungsgefühl übernommen haben. Knapp die Häfte der Beiräte gab diese oder eine ähnliche Antwort (42 Prozent). Viele davon schrieben auch dazu, dass kein anderer das Amt übernehmen wollte.

Die mögliche Einflussnahme auf Entscheidungen ist das zweitwichtigste Motiv dafür, das Amt zu übernehmen. Knapp jeder dritte Teilnehmer ging bei der Antwort auf diese Frage darauf ein (32 Prozent). "Da ich mein Vermögen unbedingt erhalten will, möchte ich als Beirat hier Einfluss auf Entscheidungen nehmen können", sagt etwa Karl-Heinz D.

Etwa jeder fünfte Teilnehmer der Umfrage wurde (auch) deswegen Beirat, weil er dieses Amt besser ausüben kann als seine Miteigentümer – sei es, weil er über besondere Fachkenntnisse oder auch über mehr Zeit verfügt (19 Prozent).

Einige der Beiräte betonten, dass sie durch die Arbeit einen guten Einblick erhalten (13 Prozent). "Einen Mehrwert für mich hat es ja auch: So weiß ich super Bescheid, was in der Eigentümergemeinschaft los ist und bin bestens informiert, habe Einsicht in Unterlagen und eine Diskussionsplattform mit anderen engagierten Eigentümern - den anderen beiden Beiräten", schreibt Sebastian S.

 

Frage 2: Verraten Sie uns Ihre Erfolge: Was haben Sie bislang in Ihrem Amt erreichen können?

Häufigster von den Beiräten auf diese Frage genannter Erfolg ist das Aufdecken von Fehlern bei der Kontrolle der Jahresabrechnung. Knapp jeder Vierte gab dies an (23 Prozent). Etwa jeder Fünfte konnte einen Verwalterwechsel in die Wege leiten (19 Prozent). Genausoviele Umfrageteilnehmer beschrieben, dass sie einzelne Maßnahmen zur Pflege und zum Erhalt des Eigentums anschieben konnten. Eine (Teil-)Sanierung haben sogar 16 Prozent der Befragten erreicht. 16 Prozent der Beiräte schrieben dagegen als Antwort, sie hätten bislang nichts oder sehr wenig erreicht – zum Teil auch deswegen, weil sie das Amt noch nicht lange ausüben.

 

Frage 3: Geben Sie Ihre wichtigste Erfahrungen weiter: Was würden Sie anderen Beiräten zur Ausführung ihres Amt raten?

Top-Antwort auf diese Frage: Beiräte sollten sich gut informieren. Etwa ein Drittel aller Teilnehmer der Umfrage (36 Prozent) wies darauf hin, dass ein Beirat sich umfassende Kenntnisse aneignen sollte, seien es rechtliche, technische und kaufmännische. Als mögliche Informationsquellen wurde neben der WiE-Mitgliedschaft auch die WiE-Schulung und das Haufe-Portal genannt.

Das Verhältnis zum Verwalter betonte jeder sechste Antwortende (19 Prozent). Zumeist beschrieben die Beiräte bei diesem Aspekt, es sei wichtig, die Distanz und die Kontrolle behalten, sich nicht einnehmen lassen.

Am dritthäufigsten  gingen die Antwortenden auf eine gute psychische Belastbarkeit ein (16 Prozent). Man dürfe keinen Dank erwarten, hieß es unter anderem. Andere Beiräte formulierten, man brauche für dieses Amt gute Nerven, einen kühlen Kopf oder ein dickes Fell.

Fast genauso häufig schrieben die Umfrage-Teilnehmer bei dieser Frage etwas zum Verhältnis zu den anderen Eigentümern (13 Prozent). Hier raten die meisten der Antwortenden zu Transparenz und zu einem guten Austausch. Zum Beispiel sollte man Eigentümer mit speziellen Kenntnissen in die Arbeit einbeziehen, riet ein Beirat.

Speziell innerhalb des Beirates sei Einigkeit sehr wichtig. 10 Prozent betonten dies.

Viele der Befragten gaben an dieser Stelle auch konkrete Ratschläge wie den Abschluss einer Vermögensschadenshaftpflichtversicherung oder das Setzen von Fristen bei Anfragen. Peter K. empfiehlt Beiräten eine Organisationsstruktur der eigenen Arbeit. Hans N. meint: "Wichtig wäre, dass vor der Wahl eines neuen Beirates dieser seine Vorstellungen zur Zusammenarbeit mit der Verwaltung vorbringen kann und möglichst darüber einen Beschluss herbeiführen kann. Dies gälte auch für die Erwartungen, die er an die Eigentümergemeinschaft und deren Unterstützung des Beirates hat."