Energetische Sanierung und Modernisierung älterer Wohnungseigentumsanlagen ist eine Zukunftsaufgabe - für die Umwelt, den Werterhalt der Immobilie und die Eindämmung der Heiz- und Warmwasserkosten. Doch das Wohnungseigentumsgesetz erschwert bisweilen die Lösung dieser Aufgabe, und gerade Wohnungseigentümer*innen wird der Zugang zu Fördermitteln immer noch schwer gemacht.
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Gefördertes Projekt 2016/2017 "Modernisierung der WEG"
Mit dem Projekt "Modernisierung in der WEG" - gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz - hat Wohnen im Eigentum e.V. das Thema 2016/2017 intensiv aufgegriffen:
- WiE organisierte eine bundesweite Wohnungseigentümer-Umfrage mit 2.035 Teilnehmenden aus fast ebenso vielen WEGs.
- Die Ergebnisse präsentierte WiE im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.
- Auf dieser Basis entstanden Materialien für Verbraucher, die als WiE als kostenfreie PDFs zur Verfügung stellt:
- Neuer, umfassender Verbraucher-Ratgeber "Der Modernisierungs-Knigge für Wohnungseigentümer"
- Verbraucherorientierter "Werkzeugkasten Gebäudesanierung für WEGs"
Mehr dazu finden Sie auf unserer Themen-Seite zum Projekt.
Nachgelagerte Blitzumfrage 2022 zu Beratungs- und Förderangeboten zur Energiewende
Schon in dem damaligen Projekt ließ sich kein Sanierungstrend erkennen, was sich 2022 bestätigte: Nur 1,57% aller Anträge für eine Bundesförderung für effiziente Gebäude Einzelmaßnahmen (BEG EM) für 2021 bis Juli 2022 wurden von
Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) gestellt, nur 0,9% aller Zusagen für eine Sanierungsförderung der KfW in 2022 erhielten WEGs. Das bedeutet: obwohl ca. 24% aller Wohnungen in Deutschland Eigentumswohnungen sind, profitieren die Wohnungseigentümer*innen nur minimal von der staatlichen Sanierungsförderung. Liegen die Ursachen hierfür im fehlenden Bedarf, in internen Problemen der WEGs oder doch viel eher bei einer fehlenden passgenauen öffentlichen Unterstützung und einer nicht maßgeschneiderten Ansprache und finanziellen Förderung?
Um dies zu ermitteln hat Wohnen im Eigentum (WiE) die Online-Blitzumfrage „Wie gut finden Sie die Beratungsangebote und Förderprogramme zur Energiewende?“ unter den Wohnungseigentümer*innen durchgeführt, an der 2.694 Wohnungseigentümer*innen aus 2370 WEGs mit insgesamt 92.580 Wohnungen aus dem gesamten Bundesgebiet teilgenommen.
Gefragt wurde nach der Passgenauigkeit der derzeitigen Informations-, (Energie)Beratungsangebote und Förderprogramme für Wohnungseigentümer*innen sowie nach dem Fehlen von Unterstützungsangeboten (Beratungen, Informationen, Unterlagen ...).
Fazit der Umfrage: Wohnungseigentümer*innen haben es deutlich schwerer als Eigenheimbesitzer*innen, energetische Sanierungen und erneuerbare Energien in ihrem Immobilieneigentum auf den Weg zu bringen und umzusetzen. Angesichts der vieler Hürden und Handicaps benötigen sie maßgeschneiderte Unterstützungsangebote, Motivationsanreize, Fördermittel. Bisher erhalten sie diese nicht oder nur in geringem Umfang. D.h. sie brauchen Sonderberatungen, Sonderfördertöpfe und weitere Sonderbehandlungen - immer ausgerichtet auf ihre spezielle Situation und die ihrer WEG.
Lesen Sie hier die mehr:
Auswertung der Umfrageergebnisse
Anhang der Freitextantworten der Umfrageteilnehmer
Weitere Aktivitäten:
Gemeinsam mit 16 Verbraucherschutzverbänden, Wohneigentümerverbänden und Verbraucherzentralen hat WiE ein Positionspapier mit konkreten Vorschlägen für Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und zur Verbesserung der Energieeffizienz im Gebäudebereich veröffentlicht. Ziel ist die Mitnahme und Beteiligung von Verbraucher*innen, die damit die Energie- und insbesondere die Wärmewende mit voranbringen können.
Mehr dazu: Verbandsthema 2022 - Positionspapier "Energieeffizienz im Gebäudesektor"
Interview mit WiE-Mitglied Dr. Harald Neumann: "Die Heizkostenverordnung verteilt Kosten in WEGs ungerecht"
Lesen Sie, warum die Heizkostenverordnung in ihrer jetzigen Form problematisch für viele WEGs ist. Von Haus aus Betriebswirt, hat Neumann das Thema ausführlich recherchiert und ein umfassendes Papier erstellt, in dem er seine Erkenntnisse und Forderungen zusammengetragen hat.
Ältere WiE-Stellungnahmen
Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes über die energetische Modernisierung von vermietetem Wohnraum und über die vereinfachte Durchsetzung von Räumungstiteln
Der Bundestag hat am 27.9.2012 den Entwurf der Bundesregierung zu einem Mietrechtsänderungsgesetz in erster Lesung beraten. Der Verbraucherschutzverein wohnen im eigentum e. V. kritisierte in seiner Stellungnahme als wichtiges Defizit des Entwurfs, dass er die besondere Situation des großen Bestandes an vermieteten Eigentumswohnungen nicht berücksichtigt. Die Stellungnahme wurde den Mitgliedern der für das Gesetz zuständigen Bundestagsausschüsse, dem Bundesjustizministerium und dem Bundesbauministerium zugeleitet.
Stellungnahme zum Entwurf eines steuerlichen Fördergesetzes
Die energetische Sanierung von Wohngebäuden soll steuerlich gefördert werden. wohnen im eigentum wurde im Gesetzgebungsverfahren zur Stellungnahme aufgefordert und hat am 18. Juni 2011 auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Situation von Wohneigentum speziell zu berücksichtigen. Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur steuerlichen Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden
Stellungnahme von WiE zur Öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung des Deutschen Bundestages am 27.10.2010 zu den Themen CO2 - Gebäudesanierung, Städtebauförderung und Heizkosten beim Wohngeld
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