23.09.2021. Immer mal wieder kommt es zur Veruntreuung von WEG-Geldern, wie aktuelle Fälle zeigen. Derzeit sitzt ein Verwalter in U-Haft, der im Großraum Stuttgart Rücklagen von diversen Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) veruntreut haben soll. Im Schwarzwald ist vor kurzem ein Verwalter zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Diese beiden Fälle hat Wohnen im Eigentum (WiE) jetzt zum Anlass genommen, den langjährigen, immer wieder nachgefragten Ratgeber "Veruntreuung durch WEG-Verwalter*in? Warnzeichen erkennen, gezielt handeln, Schäden minimieren!" zu aktualisieren, dem neuen Wohnungseigentumsgesetz (WEGesetz) anzupassen und zu veröffentlichen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Wohnungsverwalter in Stuttgart, der im Verdacht steht, über einen längeren Zeitraum „Unterlagen gefälscht, Geld von einem Konto auf andere transferiert und mit Sammelüberweisungen Verwirrung gestiftet zu haben, um Abhebungen zu verschleiern“, berichtet die Stuttgarter Zeitung vom 10.09.21. Betroffen sind offenbar mehrere WEGs, deren Erhaltungs-Rücklagen über Jahre veruntreut worden sein sollen. Wie hoch der Schaden insgesamt ist, wird derzeit noch ermittelt. Er scheint im 6- bis 7-stelligen Bereich zu liegen.

WEG-Gelder von fast 700.000 Euro veruntreut

Wegen Veruntreuung von WEG-Geldern in Höhe von fast 700.000 Euro in 90 Fällen ist ein weiterer WEG-Verwalter im Schwarzwald Ende Juni zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Dieser Verwalter – ein Finanzbeamter, der die Hausverwaltung als Nebenerwerb betrieben hatte – hatte sich über mehrere Jahre aus den Konten mehrerer WEGs in Villingen-Schwenningen, Furtwangen und weiteren Gemeinden bedient – durch Barentnahmen, Überweisungen auf Privatkonten und durch Geldtransfers zwischen den Konten der Eigentümergemeinschaften (Quelle: Südkurier).

„Zur Vertuschung der Veruntreuung wird mit dem Geld der WEGs wie auf einem „Verschiebebahnhof‘ verfahren: Ohne konkreten Zahlungsanlass wird das Geld zwischen den Konten verschiedener WEGs hin- und her überwiesen oder es finden sogar Geldtransfers auf die Geschäfts- und Privatkonten des Verwalter statt.“ informiert Gabriele Heinrich, Vorständin von Wohnen im Eigentum. „So erreichten die veruntreuenden Verwalter*innen, dass die Bankkonten zu bestimmten Stichtagen einen korrekten Kontostand ausweisen, obwohl das Geld tatsächlich schon nicht mehr da ist.“

So tricksen einige Verwaltungen

Dies ist einer von verschiedenen "Tricks", die veruntreuende Verwalter*innen anwenden. Weitere Tricks und wie WEGs sich davor schützen können, können Wohnungseigentümer*innen im WiE-Ratgeber "Veruntreuung durch WEG-Verwalter*innen? Warnzeichen erkennen, gezielt handeln, Schäden minimieren!" (PDF) nachlesen. Ebenso erfahren Sie, wie Sie oder der Beirat Ihrer WEG im Verdachtsfall vorgehen müssen, um rasch und gezielt handeln zu können.

Als WiE-Mitglied können Sie den Ratgeber - DIN-A4 Format, 15 Seiten - im geschützten Mitgliederbereich herunterladen (hierzu bitte erst einloggen). Als Nicht-Mitglied können Sie die Publikation für 4 Euro in unserem Web-Shop bestellen. Sie bekommen dann zeitnah eine PDF-Publikation zugesandt.