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Mehrere Angebote einholen / Gespräch protokollieren /Fachkundiger Rat zahlt sich aus

03.03.2010

Der Bau eines Hauses oder der Kauf einer Eigentumswohnung ist für die meisten Menschen die größte Investition ihres Lebens. Der Traum von den eigenen vier Wänden lässt sich nur realisieren, wenn die Banken mitspielen. Eine gute Vorbereitung erhöht die Chance auf ein zufrieden stellendes Ergebnis. 

Am Anfang steht der Kassensturz. Bevor die ersten Angebote bei den Kreditinstituten eingeholt werden, müssen sich Häuslebauer und Käufer einen genauen Überblick über ihre Einnahmen, ihre Ausgaben und ihr Eigenkapital verschaffen. 
„Je höher das Eigenkapital, desto günstiger das Rating und die Kreditbedingungen“, weiß Asta Hübner, Finanzierungsberaterin beim Verbraucherschutzverein wohnen im eigentum e.V. Etwa 20 Prozent Eigenkapital sind wünschenswert. Auch die Höhe des Kredites muss  klar sein. „Kalkulieren Sie nicht zu knapp“, rät sie. 20 Prozent Baunebenkosten - zusätzlich zum Kaufpreis  bzw. den reinen Baukosten – sind realistisch. 
Die Banken verlangen Nachweise über das Bau- und Kaufvorhaben, wie den  amtlichen Lageplan, den aktuelle Grundbuchauszüge, den Kauf- oder Bauvertrag. Außerdem müssen Einkommensnachweise der letzten drei Monate und die Einkommensteuerbescheide der letzten zwei oder drei Jahre vorgelegt werden. Das vorhandene Eigenkapital ist mit Kontoauszügen, Sparbüchern, Verträgen oder Policen nachzuweisen.
In jedem Fall sollten Bau- oder Kaufwillige Angebote verschiedener Banken einholen – und dabei klare Vorgaben zu Darlehenshöhe, Laufzeit, Dauer der Zinsbindung, Sondertilgungsmöglichkeiten und geplanter Tilgungsrate machen. Nur wenn diese Angaben übereinstimmen, lassen sich die Angebote vergleichen. 
Auch die Kreditnebenkosten sollten Kunden genau unter die Lupe nehmen. Schätzgebühren, Bereitstellungsgebühren oder zusätzliche Kosten für den Grundbucheintrag sind nämlich nicht im effektiven Jahreszins enthalten. Bei günstigeren Angeboten anderer Kreditinstitute sind die Banken oft zu Zugeständnissen bereit.
Eine unabhängige Finanzierungsberatung vor den ersten persönlichen Gesprächen zahlt sich nach Meinung der Finanzierungsberaterin aus. Mitglieder von wohnen im eigentum können ihre Finanzierungsangebote kostengünstig überprüfen lassen; zu einzelnen Fragen erhalten sie eine kostenlose telefonische Auskunft. „Sie wissen dann, was sie erwartet und worauf sie im Gespräch achten sollen.“ 
Skepsis ist, so Asta Hübner, immer angebracht, wenn die Berater zur Finanzierung des Projektes den Abschluss eines neuen Bausparvertrags oder einer Lebensversicherung vorschlagen. Darauf, dass die mündlichen Vereinbarungen eingehalten werden, sollten sich die Kunden nicht verlassen. „Machen Sie sich während des Gesprächs Notizen“, empfiehlt sie. Nach dem Gespräch sollte man die Notizen vom Berater gegenzeichnen lassen. „Sie können die Inhalte des Gesprächs auch in einem so genannten kaufmännischen Bestätigungsschreiben zusammenfassen und es dem Berater vorlegen.“ 
Außerdem sollten Kunden auf einem vollständigen schriftlichen Finanzierungsplan bestehen. So können sie die Finanzierung in aller Ruhe – eventuell mit Hilfe eines unabhängigen Experten – überprüfen. 
Mitglieder von wohnen im eigentum können die vorgelegten Finanzierungskonzepte gegen eine festgelegte Gebühr von Fachleuten des Vereins überprüfen lassen. Außerdem können sie die kostenlose telefonische Beratung nutzen.

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